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Tipps & Tricks Bei der Fütterung von Möhren darf das Fett in Form von Öl nicht fehlen. Das Provitamin A (Carotin) ist nur in Fett löslich und wird nur dann vom Körper aufgenommen und verwertet. Aus diesem Grunde sollten Sie auch den kleinen Schuss Öl nicht vergessen. | | Fellwechsel: Wirkt ein Pferd während des Fellwechsels müde und matt, sollte man beim Reiten einen Gang zurück schrauben. Der Fellwechsel beginnt bereits mit den ersten Temperaturerhöhungen im Januar. So richtig los geht es mit den ersten Sonnenstrahlen im März und dauert bis zu zwei Monaten! Eine gesunde Ernährung erleichtert den Fellwechsel: • Verbesserung und Aktivierung der Darmflora (z.B. mit Mash, Leinsamen oder Bierhefe) • Verfütterung hochwertiger Nährstoffe für den Aufbau von Fell- und Haarkleid (Vitamine der A- und B-Komplexe, Kupfer, Zink, Selen, Aminosäuren sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Unsere Empfehlung: Blattiviko plus Vitaminpulver, Reformin plus (vitaminiertes Mineralfutter), SummerFit Mineralbrikett, Top Fellwechsel, Bierhefe, Leinsamen, Mash | | Das “Blausäure-Märchen“ “Die Zufütterung von Leinsamen oder Leinöl“, schreibt Cornelia Wittek in ihrem Buch “Von Apfelessig bis Teebaumöl,“ sollte heute selbstverständlich sein. Nicht nur der Fellwechsel würde schneller und problemloser ablaufen, auch nach Koliken und Krankheiten kommen Pferde schneller wieder zu Kräften. So unbestritten die positiven Wirkungen von Leinsamen sind, so hartnäckig wird immer wieder auf mögliche Gefahren einer Blausäure-Vergiftung hingewiesen. Der vielzitierte “Vergiftungsfall“ bei Pferden Ende des 19. Jahrhunderts wurde freilich nicht durch blausäurespaltende Glykoside verursacht, sondern durch die Verfütterung von verdorbenem Leinsamen, der Schimmelpilze enthielt. Für die Abspaltung von Blausäure verantwortlich ist das im Leinsamen enthaltene Enzym Linamarase. Damit dieses Enzym überhaupt messbare Mengen von Blausäure freisetzen kann, müssten freilich verschiedene ungünstige Faktoren zusammentreffen. Zum einen bedarf es größere Mengen mehlfein gemahlenen Leinsamens (300 g und mehr). Diese müssten im Magen auf einen ph-Wert zwischen 4 und 6 treffen, wo das Enzym dann über 4 Stunden “ungestört” Blausäure abspalten könnte. In der Praxis jedoch wird im sauren Milieu des Magens das “Spalt-Enzym” großenteils unschädlich gemacht und Restmengen an freigesetzter Blausäure durch körpereigene Mechanismen deaktiviert. Bis heute sind bei Daueranwendung von Leinsamen keine gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen bekannt geworden und auch nicht zu erwarten. | | Ein Pferd leistet genau ein PS - stimmt nicht ganz. In der Definition der Pferdestärke ging es nicht um die maximale Anstrengung, sondern darum, wie viel ein Pferd über einen ganzen Arbeitstag hinweg leisten kann, ohne zusammenzubrechen. Die Definition lautete: 1 PS = 736 Watt. Die maximale Leistung pro Kilogramm Muskelmasse liegt bei etwa 100 Watt. Ein 600-Kilo-Pferd kann demnach (bei 180 Kilo Muskelmasse) bis zu 24 PS leisten! | | Hufrehe / tierärztliche Hochschule Hannover Lange galt die Eiweißüberversorgung als Auslöser für die Hufrehe. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse der tierärztlichen Hochschule Hannover zeigen aber überraschende neue Ergebnisse, die teilweise jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Um jedoch vielen Pferden die Schmerzen der Rehe zu ersparen, möchten wir trotzdem darüber berichten: Hufrehe wird nicht durch einen Eiweißüberschuss, sondern durch Azidose, einer Störung im Säuren-Basen-Gleichgewicht im Dickdarm ausgelöst. Durch ein Übermaß an stärkehaltigem Kraftfutter oder durch Aufnahme großer Mengen von jungem Weidegras, werden Zucker und Kohlenhydrate rasch mikrobiell zerlegt und führen zur Veränderung der Darmflora. Es bilden sich große Mengen an Milchsäuren, zusätzlich sinkt der PH-Wert im Darm. Diese Übersäuerung des Darminhaltes ist der Auslöser für Hufrehe. Grundvoraussetzung für ein intaktes Darmleben ist nach wie vor die Fütterung von mindestens 1 kg Heu pro 100 kg LM am Tag. Füttern Sie immer Heu vor der Kraftfuttermahlzeit. Maximal 0,5 kg Hafer/ 100 kg LM und Mahlzeit oder 0,3 kg Gerste oder Mais (gebrochen)/ 100 kg Lebendmasse und Mahlzeit verfüttern. Ein Übersäuerung des Darms können Sie immer an den Pferdeäpfeln sehen. Sind die Äpfel über mehrere Tage unförmig und riechen säuerlich, ist auch im Darm etwas faul. Im Frühjahr, zum Übergang zur Weidesaison, ist besondere Vorsicht geboten. Die Fruktane in den Gräsern, vor allem im Weidelgras, sind im Frühjahrsaufwuchs am höchsten. Sie ändern jedoch im Laufe des Tages Ihren Gehalt an Fruktan, außerdem ist auch die Witterung ausschlaggebend. Bei kühlen Nächten mit viel Sonneneinstrahlung am Tag steigt das Risiko. Ist das Wetter jedoch bewölkt, ist die Rehegefahr wiederum niedrig. Abgegraste Weiden bringen keinen Unterschied. Die Fruktane sitzen in den Stängeln und werden in diesem Fall erst recht aufgenommen. Sie sind deshalb besonders problematisch. Mit viel Arbeit, aber weniger Risiko, ist der stundenweise befristete Weidegang, verbunden. Nach dem derzeitigen Stand kann man vorsichtig sagen, dass in der frühen Weideperiode (Mai, Juni) der Weidegang nachmittags, in der späten Weideperiode (Juli, August, September) vormittags erfolgen sollte. Ebenso ist bei einem hohem Anteil an Weidelgräsern im Grasbestand eine Düngung mit Stickstoff anzuraten. Denn der Fruktangehalt ist höher, je weniger Stickstoff gedüngt wird. Die Düngung darf jedoch auf keinen Fall in zu großen Mengen erfolgen. | |
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